Staatsanwalt Roland Flüeler hatte von 2004 bis zu seiner Kaltstellung 2011 einen regen Kontakt mit spanischen Kollegen aufgebaut. Mit unterschiedlicher Verstärkung (1 Übersetzer und 1 Delegierter der Schweizer Botschaft waren stets dabei) reisten der Chef des Schwyzer Büros für Wirtschaftsdelikte und der für den Fall IPCO abgestellte Staatsanwalt wohl etwa 5 oder 6 Mal nach Madrid, um dort Kohlen im Umfang von rund Fr. 65 Mio. aus dem Feuer zu holen.

Auch der Verteidiger des Hauptbeschuldigten Mike Niggli mochte die Einladungen nicht jedes Mal ausschlagen und war ebenfalls auf Kosten der Konkursmasse, bzw. des Kantons Schwyz mit dabei. Die spanischen Kollegen machten aber lieber auf Siesta und waren bei der Sache nicht so voll dabei. Kommt dazu, dass in Madrid ab Mittag nicht mehr in den Büros, sondern draussen auf den Plätzen unter Platanen und Gartenschirmen geschäftet wird. Die Wahrung der persönlichen Gesundheit als Basis für ein optimales Setting an gezieltem Ermitteln und Unterlassen steht zumindest auf der iberischen Halbinsel im Mittelpunkt.

Dies war auch bei den Bemühungen und Freuden um die IPCO-Aufklärung nicht viel anders. Um die Affäre möglichst zu verlängern, erteilten die Spanier ihren Kollegen mit allerlei Ablenkung, Allotria und Komplikationen eine Lektion in passivem Widerstand (vgl. u.a. Rechtshilfe-Ersuchen für die Füchse). Nach den Komplizen von Niggli & Co. in Spanien wurde schon gar nicht gefahndet. Sie blieben vor aufdringlicher Verfolgung bis zum jüngsten Tag verschont.

 

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