Was die FINMA schon seit 2002 wusste, leugnete sie mit ihrer Superprovisorischen Verfügung vom 22. August 2005. Die FINMA (bis Ende 2008: EBK) will vom IPCO-Skandal auch erst durch einen Hinweis von Untersuchungsrichter Roland Flüeler vom 11. August 2005 vernommen haben, obwohl schon im März/April 2004 schweizweit darüber berichtet wurde (vgl. S. 9-13). Tatsache ist: Die Voraussetzungen zu einem sofortigen Eingriff der EBK/ FINMA waren spätestens im Sommer 2002 vollständig gegeben. Am 7. August 2002 z.B. wurde sie mit einem 3-seitigen Brief der spanischen Nationalen Wertpapier-Kommission CNMV im Detail über die dubiosen Millionen-Transfers der IPCO, sowie über die kriminelle Verwendung der Gelder in Spanien orientiert (vgl. S. 26-28.

In ihrer Superprovisorischen Verfügung steht zu diesem Schreiben aus Spanien aber kein Wort. Vermutlich wurde es durch die Putzfrau versehentlich entsorgt. Dafür wird ein Briefwechsel mit IPCO von 1998 erwähnt, der sich darin erschöpfte, dass die FINMA Behauptungen der IPCO nicht überprüfte, die sich nun als falsch herausstellten. Die Gleichgültigkeit der FINMA im Fall IPCO spricht Bände.

 

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