Die Cembra Money Bank AG, ehemals GE Money Bank AG, zahlte ihrem Hauptagenten für die Vermittlung von kosovarischen und ex-jugoslawischen Kunden seit 2003 ein Salär von 2 Mio. pro Jahr aus. Als Verkaufsunterstützung stellte Cembra ihrem mit Abstand grössten Vermittler rund 250‘000 Adressen von Kleinkreditnehmern aus der ganzen Schweiz bereit, die bei der Konkurrenz Kredite bezogen. Diese Fichen flossen von der Zentralstelle für Kreditinformation zu. In dieser Zentralstelle (wie auch in weiteren dubiosen Vereinen, vgl. Seite 3) werden die Geschehnisse durch Cembra Money Bank-Manager bestimmt. Für die FINMA ist diese Konstellation okay.

Die Finma kam zum Schluss, die Cembra habe aufsichtsrechtliche Bestimmungen hinsichtlich Kontrolle und Organisation signifikant verletzt, hält die getroffenen „Massnahmen“ der Bank aber für ausreichend für den künftigen Schutz des Bankgeheimnisses. Mit diesem sensationellen Beschluss gibt die Finma ihre eigenen aufsichtsrechtlichen Pflichten an die ihr unterstellten Banken ab. Neu müssten nur noch die Banken eine Aufsichtspflicht gegenüber ihrem Personal wahrnehmen, während sich die Finma mit dem 500-köpfigen Personal darauf beschränken will, die Banken-interne Aufsicht zu beaufsichtigen. Die Finma funktioniert offenbar weiterhin hinterhältig und rätselhaft.

 

Weiterlesen